Wieviele Zähne hat ein Hund?

Ich bin Tobias Jansen, Tierarzthelfer aus West-Deutschland und stolzer Besitzer von Emma, einem 4 Monate alten Golden Retriever. Bei FutterOK.de teile ich meine Leidenschaft für Hunde und gesunde Ernährung, basierend auf persönlichen Erfahrungen und Forschung, um Hundebesitzern bei richtigen Ernährungsentscheidungen zu helfen.

Das Hundegebiss und seine Entwicklung

Von der Embryonalentwicklung bis ins Erwachsenenalter durchläuft das Gebiss eines Hundes verschiedene Phasen. Schon um den 25. Tag der pränatalen Entwicklung kann man die erste Zahnleiste nachweisen, die der Ursprung der Zähne des Hundes ist.

Die Anfangsphase: Das Milchgebiss des Welpen

Obwohl Welpen zunächst zahnlos geboren werden, beginnt sich ihr Milchgebiss bereits im Alter von drei Wochen zu bilden. Die ersten Milchzähne brechen nach und nach durch das Zahnfleisch, bis ein Welpe, unabhängig von seiner Rasse, mit etwa acht Wochen 28 Zähne hat. Aufgrund ihrer kleineren Kopfform haben Welpen weniger Zähne als ausgewachsene Hunde.

Wieviele Zähne hat ein Hund?

  • Gesamtzahl der Zähne: 42 (20 im Oberkiefer, 22 im Unterkiefer)
  • Schneidezähne: 12 (dentes incisivi, 6 im Oberkiefer, 6 im Unterkiefer)
  • Eck-Fangzähne: 4 (dentes canini, 2 im Oberkiefer, 2 im Unterkiefer)
  • Vorbackenzähne: 16 (Prämolare, 8 im Oberkiefer, 8 im Unterkiefer)

Quelle: Wieviele Zähne hat ein Hund?

Zahnname/Art Lateinische Bezeichnung Oberkiefer Unterkiefer Aufgabe
Gesamt Anzahl Zähne 42 20 22 Fleischfresser
Schneidezähne 12 dentes incisivi 6 6 Fellpflege, Fleisch vom Knochen abnagen, Aufnahme von kleineren Nahrungsstücken
4 Eck-Fangzähne dentes canini 2 2 Fangen und Festhalten der Beute
16 Vorbackenzähne Prämolare 8 8 Zerkleinern, Abreißen, Abschneiden von Fleischstücken
10 Backenzähne Molare 4 6 Zerkleinern, Abreißen, Abschneiden von Fleischstücken, Zermalen von Knochen

Der Zahnwechsel: Vom Welpen- zum Erwachsenengebiss

Mit vier Monaten beginnt der Zahnwechsel vom Welpen- zum Erwachsenengebiss. Während der Welpe heranwächst, vergrößert sich sein Gebiss, und die Lücken zwischen den Zähnen werden größer, um Platz für die permanenten Zähne zu schaffen. Diese Zähne sind bereits im Kiefer angelegt. Im Laufe der Entwicklung werden die Wurzeln der Milchzähne resorbiert, die Milchzähne fallen aus, und die erwachsenen Zähne brechen durch das Zahnfleisch. Dieser Prozess dauert etwa bis zum siebten oder achten Lebensmonat des Hundes. Dann hat der junge Hund sein endgültiges Gebiss mit 42 Zähnen ausgebildet.

Regelmäßige Kontrolle des Welpenmauls

Obwohl der Zahnwechsel oft unbemerkt vom Hundehalter bleibt, ist es ratsam, das Maul des Welpen etwa einmal pro Woche auf Unregelmäßigkeiten zu überprüfen. Manchmal fallen Milchzähne nicht aus, obwohl der erwachsene Zahn bereits durchgebrochen ist. In solchen Fällen sollte man den Hund einem Tierarzt oder Dentalspezialisten vorstellen. Es könnte notwendig sein, die Milchzähne ziehen zu lassen. Auch Zahnfehlstellungen können frühzeitig erkannt und von einem Spezialisten korrigiert werden, bevor der Welpe schmerzhafte Folgen davonträgt.

Frühes Zähneputzen beim Welpen

Es ist wichtig, den Welpen frühzeitig an das Zähneputzen zu gewöhnen. Dies kann man tun, indem man das Maul des Welpen regelmäßig kontrolliert und ihn daran gewöhnt, dass es normal ist, wenn sein Besitzer in sein Maul schaut. Man sollte auch überprüfen, ob Zähne abgebrochen sind, da dies immer ein Fall für den Tierzahnarzt ist. Regelmäßige Maulkontrollen sind genauso wichtig wie das Zähneputzen beim Welpen. Beides sollte von Anfang an geübt werden. Zu Beginn ist es nicht notwendig, eine Zahnpasta zu verwenden. Ein feuchter Fingerling oder eine kleine Zahnbürste reichen zunächst aus. Es geht vor allem darum, den Welpen langsam an das Zähneputzen ohne Angst zu gewöhnen. Später kann man eine milde Zahnpasta verwenden, die speziell für Hunde entwickelt wurde. Auch wenn der Welpe noch keine Ablagerungen hat, ist es sinnvoll, ihn bereits im Welpenalter an den Geschmack der Zahnpasta zu gewöhnen.

Das Gebiss des erwachsenen Hundes

Ein ausgewachsener Hund hat insgesamt 42 Zähne, aufgeteilt in 20 Zähne im Oberkiefer und 22 Zähne im Unterkiefer. Im vorderen Bereich befinden sich 12 Schneidezähne, die sogenannten dentes incisivi, jeweils sechs im Ober- und Unterkiefer. Mit diesen kleinen Schneidezähnen kann der Hund das Fell pflegen, kleine Fremdkörper aus dem Fell ziehen, Fleisch vom Knochen abnagen und kleinere Nahrungsstücke aufnehmen.

Die Eckzähne des Hundes

Es gibt auch vier Eckzähne, auch Fangzähne oder auf Lateinisch dentes canini genannt, jeweils zwei im Ober- und Unterkiefer. Diese langen Fangzähne dienen zum Fangen und Festhalten der Beute. Die kleine Lücke direkt neben dem Fangzahn verstärkt das Fixieren der Beute. Diese Zahnlücken ermöglichen ein tiefes Hineinbeißen und Halten der Beute.

Die Vorbacken- und Backenzähne des Hundes

Nach den Fangzähnen findet man die Vorbackenzähne, die Prämolare genannt werden. Davon hat ein Hund insgesamt 16 Stück, jeweils acht im Ober- und Unterkiefer. Die ersten Prämolare sind sehr klein und werden nach hinten hin größer. Es folgen die Backenzähne, die Molare genannt werden. Vier Molare befinden sich im Oberkiefer und sechs im Unterkiefer. Insgesamt hat ein Hund zehn Backenzähne. Die Vorbacken- und Backenzähne dienen zum Zerkleinern und Herausreißen von Fleischstücken. Insbesondere mit den Reißzähnen reißt bzw. schneidet der Hund Fleischstücke klein. Die sogenannten Reißzähne bestehen aus zwei Zähnen: dem vierten Prämolar im Oberkiefer und dem ersten Molar im Unterkiefer. Mit den hinteren Backenzähnen können Knochenstücke zermahlen werden.

Unterschiede im Gebiss von Hunderassen

Die Anordnung und Anzahl der Zähne sind bei allen Hunden gleich, unabhängig davon, ob es sich um einen großen Schäferhund oder einen kleinen Chihuahua handelt. Dies führt dazu, dass bei kleinen Hunden die Zähne enger beieinander liegen, was diese Rassen anfälliger für Zahnstein und Zahnfehlstellungen macht. Durch verschiedene Züchtungen haben sich im Laufe der Zeit rassespezifische Veränderungen am Hundegebiss ergeben. Es gibt verschiedene Gebissarten beim Hund:

  • Scherenbiss: Dies ist das korrekte und gewünschte Gebiss bei den meisten Hunderassen. Die Schneidezähne des Oberkiefers ragen etwas über die Schneidezähne des Unterkiefers.
  • Zangengebiss: Die Schneidezähne des Ober- und Unterkiefers liegen direkt aufeinander. Dadurch ist häufig eine stärkere Abnutzung mit zunehmendem Alter sichtbar.
  • Vorbiss: Das Unterkiefer ist länger als das Oberkiefer. Dies ist charakteristisch für Boxer, Mops, französische Bulldoggen oder Bordeauxdogge.
  • Rückbiss: Das Oberkiefer ist länger als das Unterkiefer. Dies ist eine Fehlstellung, die Schmerzen verursachen kann und häufig behandelt werden muss.

Das Hundegebiss im Vergleich zu anderen Tierarten

Die Zahnform hängt eng mit der Art der Nahrungsaufnahme zusammen. Fleischfresser, also Carnivoren wie Hunde und Katzen, haben schmelzhöckrige Zähne (brachydont). Das bedeutet, dass Hunde und Katzen eine kurze Zahnkrone und eine lange, gut entwickelte Wurzel haben. Sie zerkleinern ihre Nahrung schneidend-beißend. Der Ober- und Unterkiefer des Hundes können nur auf- und abwärts bewegt werden. Eine seitliche Kaubewegung ist nicht möglich. Daher sind Hunde nicht in der Lage, Mahlbewegungen auszuführen. Pferde und Wiederkäuer mahlen ihre Nahrung und haben schmelzfaltige Zähne.

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