Schutz Ihres Hundes vor Zecken: Alles, was Sie wissen müssen

Ich bin Tobias Jansen, Tierarzthelfer aus West-Deutschland und stolzer Besitzer von Emma, einem 4 Monate alten Golden Retriever. Bei FutterOK.de teile ich meine Leidenschaft für Hunde und gesunde Ernährung, basierend auf persönlichen Erfahrungen und Forschung, um Hundebesitzern bei richtigen Ernährungsentscheidungen zu helfen.

Schutz Ihres Hundes vor Zecken: Alles, was Sie wissen müssen

Ein Zeckenstich kann für Hunde gefährlich sein, insbesondere wenn die Zecke Krankheitserreger überträgt. Es ist daher von großer Bedeutung, Ihren Hund vor Zecken zu schützen und zu wissen, wie man eine Zecke richtig entfernt, sollte Ihr Hund doch einmal von einer gebissen werden.

Zeckenstich beim Hund

Wenn Sie mit Ihrem Hund im Wald spazieren gehen, sollten Sie besonders vorsichtig sein, da Zecken im Fell des Hundes hängen bleiben können. Diese Parasiten sind nur wenige Millimeter groß und lauern in Wäldern und Wiesen. Sie sitzen im Gras und warten auf einen Wirt. Während des Spaziergangs können Tiere und Menschen die Parasiten mit dem Fell oder der Kleidung aufnehmen.

Die Zecken suchen sich dann eine geeignete Stelle am Körper, beißen sich in die Haut und saugen unbemerkt Blut. Hunde bemerken den Stich oft nicht, da die Zecke ein leichtes Betäubungsmittel mit ihrem Speichel absondert. Der Blutsaugprozess kann je nach Zeckenart bis zu zehn Tage dauern. Wenn die Zecke vollgesaugt ist, ist sie etwa so groß wie ein Kirschkern und mit bloßem Auge im Fell des Hundes häufig sichtbar. Danach fällt die Zecke ab.

Zecken bevorzugen Körperstellen beim Hund, an denen die Haut dünn und gut durchblutet ist. Dazu zählen:

  • Kopf
  • Ohren (Außen- und Innenseite)
  • Achseln
  • Leiste
  • Genitalbereich
  • Zwischen den Zehen

Besonders in der warmen Jahreszeit, von März bis Oktober, sind viele Zecken aktiv. In Deutschland sind der Holzbock und die Buntzecke am häufigsten verbreitet. Doch auch andere Zeckenarten können Hunde befallen. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über verschiedene Zeckenarten, ihr Aussehen, ihr Vorkommen und die von ihnen übertragenen Krankheiten.

ZECKENART AUSSEHEN VORKOMMEN ÜBERTRAGBARE KRANKHEITEN
Holzbock (Ixodes ricinus) Rötlich-braun bis schwarz, eiförmiger Körper, max. 5 Millimeter lang (nüchtern, also vor dem Blutsaugen) März bis Juni; September bis November Borreliose, Anaplasmose, FSME (in Risikogebieten)
Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus) Rötlich-braun, Weibchen: dunkles Rückenschild, braune Beine, max. 3 Millimeter lang (nüchtern) Ganzjährig aktiv; überlebt vor allem in beheizten Zwingern oder Tierheimen Babesiose, Ehrlichiose, Anaplasmose
Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus) Zecke mit hellem, grau marmorierten Rückenschild, 3 bis 5 Millimeter lang (nüchtern) Ab sieben Grad Celsius aktiv; Februar bis Dezember Babesiose
Hyalomma-Zecke Schwarzer Körper, hell gestreifte Beine, hat Augen, größer als die heimischen Arten: 4 bis 6 Millimeter lang (nüchtern) Vorwiegend in Südeuropa, seit 2018 vereinzelt auch in Deutschland; während langen warmen und trockenen Phasen im Sommer aktiv Babesiose

Zeckenschutz beim Hund

Es ist sehr wichtig, Infektionskrankheiten zu vermeiden, die durch Zecken übertragen werden können. Der Zeckenstich an sich ist für Hunde ungefährlich, aber in Deutschland gibt es Zecken, die Krankheitserreger übertragen können. Daher ist es notwendig, Zecken bei Hunden vorzubeugen.

Es gibt verschiedene Präparate beim Tierarzt oder in der Apotheke, die Hunde vor Zecken schützen. Diese Mittel sollten während der gesamten Zeckensaison, etwa von März bis Oktober, angewendet werden. Ein Beispiel ist ein spezielles Zeckenschutz-Halsband, das über einen längeren Zeitraum einen Wirkstoff wie Deltamethrin abgibt, der für die kleinen Parasiten giftig ist.

Es gibt auch frei verkäufliche Spot-On-Mittel, die direkt auf die Haut aufgetragen werden. Das Mittel verteilt sich über den gesamten Körper und hält Zecken für eine bestimmte Zeit fern. Auch Tabletten können vorbeugend gegen Zeckenstiche beim Hund eingesetzt werden. Lassen Sie sich vom Tierarzt beraten, welche Vorsorgemöglichkeiten gegen Zeckenstiche für Ihren Hund am besten geeignet sind.

Hinweis: Nicht alle Zeckenschutzmittel sind für jeden Hund in jedem Alter geeignet. Es können Nebenwirkungen auftreten. Welches Produkt für Ihren Hund am besten geeignet ist, erfahren Sie in Ihrer Tierarztpraxis.

Es gibt auch andere Mittel wie Anti-Zecken-Shampoos, Sprays, Bernsteinketten, die das Fell elektrostatisch aufladen sollen, oder Öle, die frei verkäuflich in der Apotheke erhältlich sind. Die Wirksamkeit dieser Präparate ist jedoch nicht nachgewiesen.

Es ist auch wichtig, Ihren Hund (und sich selbst) nach einem Spaziergang in der Natur gründlich abzusuchen. Achten Sie besonders auf die oben genannten Körperstellen, an denen Zecken sich besonders häufig festbeißen.

Zecken beim Hund entfernen

Wenn Sie eine Zecke bei Ihrem Hund entdecken, sollten Sie diese so schnell wie möglich entfernen. Dies kann eine Übertragung von Krankheitserregern verhindern, da es in der Regel mehrere Stunden oder sogar Tage dauert, bis die Erreger von der Zecke auf den Hund übergehen. Je länger die Zecke Blut saugt, desto höher ist das Infektionsrisiko.

Um eine Zecke beim Hund zu entfernen, greifen Sie die Zecke mit einer Zeckenzange möglichst nah an der Hautoberfläche. Ziehen Sie den Parasiten dann vorsichtig mit einer gleichmäßigen Bewegung nach oben aus dem Stichkanal heraus.

Verwenden Sie vor der Entfernung keinesfalls Öl, Alkohol oder eine andere Flüssigkeit, um den Parasiten zu töten. Im Todeskampf gibt die Zecke vermehrt ihren (infektiösen) Speichel in die Wunde ab.

Eine Zecke beim Hund kann auch ohne Zange mit einer Pinzette entfernt werden. Achten Sie jedoch darauf, den Kopf der Zecke nicht zu stark zu drücken. Dadurch können Sie Krankheitserreger aus der Zecke herausquetschen, die den Hund dann befallen könnten.

Manchmal bleibt beim Entfernen der Zecke deren Kopf stecken. Der Kopf alleine lässt sich auch mit der Zeckenzange nicht gut greifen und das Entfernen wird schwieriger. In diesem Fall sollten Sie zum Tierarzt gehen. Er kann die Zecke beim Hund entfernen und gleichzeitig prüfen, ob der Parasit Krankheiten übertragen hat.

Hinweis: Nach dem Entfernen der Zecke sollten Sie diese unschädlich machen und entsorgen. Sie können die Zecke mit einem harten Gegenstand zerdrücken oder in ein Gefäß mit hochprozentigem Alkohol (mehr als 40 Prozent Alkoholgehalt) oder Desinfektionsmittel werfen. So verhindern Sie, dass die Zecke Ihren Hund oder Sie (erneut) befällt.

Entzündeter Zeckenstich beim Hund: Was tun?

Ein Zeckenbiss beim Hund kann sich entzünden. Dies geschieht insbesondere dann, wenn die Zecke nicht richtig entfernt wurde und ein Teil des Parasiten für eine längere Zeit in der Haut stecken bleibt. Auch die Wunde, die der Stich der Zecke beim Hund nach dem fachgerechten Entfernen hinterlässt, kann sich mit Erregern infizieren und dadurch entzünden.

Die meisten Hunde leiden bei einer Hautentzündung an Juckreiz, Schwellung oder Haarausfall an der betroffenen Stelle.

Wenn es sich um eine leichte Entzündung der Haut handelt, klingt diese innerhalb weniger Tage von selbst ab. Sie können die Heilung Ihres Hundes unterstützen, indem Sie die Bissstelle mit klarem Wasser oder einem für Tiere geeigneten Desinfektionsmittel ausspülen. Dies tötet Keime in der Wunde ab.

Wenn sich der Zeckenbiss beim Hund jedoch schwer entzündet hat, sind Hausmittel und eine Selbstbehandlung nicht zu empfehlen. Die Wirkung von Hausmitteln ist nicht nachgewiesen und eine Infektion kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen für den Hund haben. In diesem Fall sollten Sie immer zum Tierarzt gehen.

Zeckenstich beim Hund: Wann zum Tierarzt?

Wann sollte man mit einem Zeckenbiss beim Hund zum Arzt gehen? Sie sollten immer zum Tierarzt gehen, wenn Sie die Zecke nicht vollständig entfernen konnten. Je länger die Zecke im Hund steckt, desto höher ist das Risiko einer Infektion mit Krankheitserregern.

Wenn sich ein Zeckenbiss beim Hund entzündet hat und die Entzündung nicht innerhalb von ein bis zwei Tagen abklingt, sollten Sie ebenfalls einen Tierarzt aufsuchen. Er kann die Entzündung behandeln und in den meisten Fällen heilt der Zeckenstich dann ohne Folgen ab.

Sie sollten auch zum Tierarzt gehen, wenn Ihr Hund von besonders vielen Zecken gleichzeitig befallen ist. In seltenen Fällen, insbesondere bei Welpen, kann dies eine Blutarmut auslösen.

Wenn Wochen oder Monate nach dem Zeckenstich die folgenden Symptome bei Ihrem Hund auftreten, sollten Sie ebenfalls einen Tierarzt aufsuchen. Die Beschwerden können auf eine durch Zecken übertragene Krankheit hindeuten:

  • Fieber
  • Appetitlosigkeit
  • Gelenkentzündungen (zeigt sich bei manchen Hunden durch Lahmheit)
  • Gesteigerte Schmerzempfindlichkeit
  • Verhaltensänderungen (z.B. gesteigerte Aggressivität oder Apathie)
  • Vergrößerte Lymphknoten

Zeckenstich beim Hund: Übertragbare Krankheiten

Zecken können für Hunde gefährlich werden, wenn sie ansteckende Krankheitserreger übertragen. Nicht jede Zecke ist infiziert und somit ein Überträger, aber Zecken stellen ein Risiko für verschiedene Krankheiten beim Hund dar. Die folgende Tabelle zeigt, welche Erreger Zecken auf Hunde übertragen können und welche Krankheiten diese auslösen können.

KRANKHEIT ERREGER BESCHREIBUNG SYMPTOME
Borreliose Borrelien (Bakterien) 16 bis 24 Stunden nach dem Stich können Borrelien auf den Hund übergehen. Leichtes Fieber, Müdigkeit, Bewegungsunlust, Lahmheiten, Abmagerung, manchmal Gelenkentzündungen
Anaplasmose Anaplasmen (einzellige Blutparasiten) Parasiten befallen einen Teil der weißen Blutkörperchen. Anaplasmen verbleiben im Organismus, ist die Immunabwehr geschwächt, flammt die Krankheit erneut auf. Hohes Fieber, Schwäche und Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit, Gelenkentzündungen führen zu Lahmheiten; später: Blutungen aus den Körperöffnungen, Einblutungen in Haut und Schleimhäute
Hundemalaria (Babesiose) Babesien (Bakterien) Bakterien zerstören die roten Blutkörperchen 12 bis 72 Stunden nach dem Stich. 10 bis 21 Tage nach dem Zeckenstich: hohes Fieber, Teilnahmslosigkeit, Appetitlosigkeit; später: Durchfall, Erbrechen, bräunlich-roter Urin durch Nierenversagen, Atemnot, Husten
Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) Flavivirus (Viren) Schädigung des zentralen Nervensystems mit Hirnhaut- und/oder Gehirnentzündungen; selten bei Hunden, Ansteckung nur in FSME-Risikogebieten (v.a. Südostdeutschland). Hohes Fieber, Schmerzempfindlichkeit (v.a. an Kopf und Nacken), eingeschränkte Reflexe, Verhaltensänderungen wie Aggressivität oder Teilnahmslosigkeit
Ehrlichiose (auch Zeckenfieber genannt) Ehrlichia canis (Bakterien) Bakterien befallen die zu den weißen Blutkörperchen zählenden Monozyten und verbreiten sich in Lymphknoten, Milz und anderen Organen. Deutsche Schäferhunde scheinen besonders anfällig hierfür zu sein. Ein bis zwei Wochen nach der Ansteckung: wiederkehrendes Fieber, Appetitlosigkeit, Atemnot, Blutungen, Milz- und Lymphknotenschwellungen.

Es gibt für Hunde eine vorbeugende Impfung gegen Borreliose. Diese wirkt gegen drei verschiedene Borrelien-Arten. Tierärzte empfehlen die Immunisierung insbesondere bei Hunden, die regelmäßig in Busch- und Waldgebieten unterwegs sind und dadurch ein erhöhtes Infektionsrisiko haben. Die Erstimpfung erfolgt ab einem Alter von 12 Wochen, die zweite Immunisierung drei bis fünf Wochen später. Eine jährliche Auffrischung ist notwendig, damit der Impfschutz bestehen bleibt.

Der beste Zeitpunkt zur Zeckenimpfung für Hunde

Der beste Zeitpunkt für die Impfung ist vor der Zeckensaison, also zum Frühlingsbeginn. Eine Impfung kostet um die 30 Euro. Die Immunisierung kann Nebenwirkungen haben, deshalb ist eine ausführliche Beratung durch Ihren Tierarzt wichtig.

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